Analyse Hohes Haus West

Architektur | Analyse | Punktbau

Analyse Hohes Haus West

Auftrag
Jahr
Ort

Projektstand

Hohes Haus West
2013 / Analyse 2022
Zürich

Punktbau Analyse vom Hohen Haus West von Loeliger Strub Architektur

Auftrag: Hohes Haus West
Jahr: 2013 / Analyse 2022
Ort: Zürich

Projektstand: Punktbau Analyse vom Hohen Haus West von Loeliger Strub Architektur

Chronologie:

In den 1880 Jahren war in diesem Bereich eine Ziegelei. Vor dem Baufeld ist schon die Allee und der Platz zu sehen, welcher auch heute noch an diesem Standort zu finden ist. In den 1890 Jahre ist zum ersten Mal eine Bepflanzung auf dem Platz zu sehen. Die umliegenden Blockrandbebauungen sind ab dem Jahr 1914 in den Karten ersichtlich. Das Baufeld in seiner Grösse im Jahr 1930 durch die umliegenden Strassen definiert. Die Blockrandbebauungen in der Umgebung werden immer wie dichter. Der Blockrand innerhalb der Strassenbegrenzung ist 1940 erstellt. Im Jahr 2011 reagieren die Architekten auf die bestehende Struktur und erstellen das Hohe Haus West.1 

Lage:

Das hohe Haus West befindet sich im nordöstlichen Teil des homogenen Gründerzeit-Quartiers Wiedikon in Zürich und liegt etwa 200m westlich der Shil. Der Standort liegt in der Mischzone und es handelt sich um eine gute Wohneigentumslage mit Abendsonne, welche ebenfalls beste Anbindung im öffentlichen Verkehrsnetz und im Strassenverkehrsnetz bietet. Durch die zentrale Lage, ist der Standort sehr lärmbelastet.2

Beschreibung aussen:

Das Hohe Haus West geht, wie sein Name schon verrät, mit seiner Höhe von knapp 40 Meter ans Limit seiner zulässigen Gesamthöhe und bildet den markanten stadträumlichen Abschluss. Durch diese Höhe löst sich das Gebäude einerseits von der Traufhöhe der niedrigeren benachbarten Blockbandbebauung, andererseits bezieht sie sich an die Höhe der Nachbarbauten. Auf die gegenüberliegende Seite ist eine für Zürich ungewohnte längliche Platzanlage zu finden, welche mit einer doppelten Baumreihe bestückt ist. Das im Erdgeschoss liegende Restaurant ist auf diese Platzanlage gerichtet und verbindet den Platz mit dem Hochhaus. Der Grundriss des Gebäudes ist durch die Fluchtlinien des Blockrands und der begrenzenden Baulinien entwickelt worden und bildet einen klaren Übergang zwischen Hofraum und Platzraum. 

Das Gebäude zeigt sich in einem Kleid von gewellten Faserzementplatten, zusammengehalten durch ein Netz golden eloxierter Aluminiumprofile und einem Betonsockel. In seinem modernen Erscheinungsbild nimmt das Gebäude Bezug auf die mineralischen Fassaden der Umgebung und ebenfalls auf die Ästhetik der 1950er Jahre, die viele der älteren Hochhäuser des Quartieres prägen.1

Beschreibung innen:

Das Restaurant ist mit einem fugenlosen Boden gestaltet. Zusätzlich sind die Wände mit keramischen Dekorplatten verkleidet. Eingebaut ist die Bar, die Lampen sowie eine kleine Bühne mit einem Bücherregal im Hintergrund. Die Farben sind schwarz, grau, weiss und Messing. 

Das Treppenhaus und die Erschliessungsräume sind in Sichtbeton gehalten. Die Treppen sind gänzlich in Beton materialisiert. Akzentuiert werden die Räume und Treppen mit der Beleuchtung sowie den roten Treppengeländern. Die Signalisation ist in einer schlichten Schrift sowie in einem dunkelgrauen Farbton erstellt. Die Dachterrasse ist mit seinem speziellen Sichtbetonwänden mit runden Profilen gestaltet. Der Boden ist mit blauen Kunststeinen erstellt. Die Farben hellblau und rosa gestalten die verschiedenen Bereiche. 

Würdigung:

Mit dem Hohen Haus West wurde auf die bestehende Blockrandbebauung eingegangen und ein Gebäude geschaffen, welches einen Abschluss zwischen dem Innenhof und dem offenen Platzbereich bildet. Die Grösse ist durch die Baulinien und die Fluchtwege des Innenhofs definiert. Trotzdem ist die Ausrichtung des Gebäudes optimal gelegen und durch die Punkterschliessung und den Grundrissen mit jeweils zwei Wohnungen auf einem Geschoss ist eine optimale Belichtung der Wohnungen möglich. Mit dem Restaurant im Erdgeschoss wird das Gebäude im Quartier angebunden und mit der gemeinschaftlich genutzten Dachterrasse wird die Gemeinschaft im Wohnhaus selbst gestärkt. Das Hohe Haus West hat folgende Auszeichnungen erhalten: ‚‚Silberner Hase in Architektur Hochparterre, 2013, Auszeichnung «Gute Bauten der Stadt Zürich», 2016‘‘1 1 Vgl. https://loeligerstrub.ch.

Ekphrastische Architekturbeschreibung

Der Wind pfeift durch die organisch ausgestaltete Brüstung. Das Rascheln der geflochtenen Palmenwedel und das Zerren der Hanfseile erzeugt eine natürliche Stimmung. Der Lichteinfall durch die kleinen Öffnungen der Brüstung erzeugt ein Schattenspiel. Das Lichtspiel wird durch den Wind verstärkt. Der Sandboden knirscht unter den zahlreichen Schuhen der Partybesucher. 

Der Dachgarten wird zum optimalen Treffpunkt, für alle Individuen, die sich mit ihren Unterhaltungen in der Gesellschaft verbinden möchten. Dabei sind die lauten und nächtlichen Grillpartys, mit allen Leuten, ein wichtiges Instrument dafür den gestalteten Raum zu erleben und die Verbundenheit zu fühlen. 

Die Aussicht über die reichhaltige Dachlandschaft der Umgebung gibt einem das Gefühl der Freiheit. Die Höhe des Hauses verstärkt diese Wirkung durch den vertikalen Abstand zu den anderen Gebäuden. Am Horizont kann eine bewaldete Hügellandschaft wahrgenommen werden. Daneben erstreckt sich ein See am Fusse eines anderen Hügels. Auf der Dachterrasse knistert ein Feuer und das Grillzeug zischt auf dem heissen Metall. Ab und zu knallt ein Holzscheit durch die Hitze im Gill oder jemand wirft ein neues Stück Holz in den Grill. Die Gläser und Flaschen stossen mit einem Trinkspruch zusammen und darauf folgt lautes Gelächter, welches nach der Party wieder verschwindet wie der Rauch im Wind.

Details:

☑️ Zweispänner Punktbau 

☑️ Gemeinschaftliche Dachterrasse

☑️ Erdgeschossnutzung: Gastro

☑️ Küche als öffenbarer Balkonraum

☑️ Betonbau im urbanen Raum Zürich

☑️ Hohes Haus unter der Hochhausgrenze

Archetekton

Unsere Leidenschaft zur Architektur hat uns zusammengebracht und fordert uns jeden Tag mit neuen Aufgaben. Mit Mut und Engagement arbeiten wir an der Realisation unserer Projekt und nutzen dabei den direkten Dialog zwischen Bauherren und uns als Planern. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen und jedes Detail bekommt seine ganz eigene Wichtigkeit in den Projektphasen. Aspekte wie Nachhaltigkeit, Materialzyklen und Generationenplanung Gehöhren in jeden Entwicklungsprozess eingebettet, um einen planerischen Rahmen zu setzen. Darin suchen wir nach dem optimalen Projekt und können somit für jedes Bedürfnis eine passende Lösung bieten.


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